Arbeitsgemeinschaft Selbständige in der SPD (AGS) in der Regio Aachen

Für eine soziale, nachhaltige und ökologische Wirtschaft

Plädoyer für den Mittelstand

Veröffentlicht am 25.10.2012 in Landespolitik

Foto: Andreas Steindl

AGS lädt ein:
Garrelt Duin kommt zur IHK nach Aachen

Zum Thema: "Stärkung des Mittelstands in Nordrhein-Westfalen" hatte die AGS Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand & Handwerk, zum Gespräch eingeladen. Kooperationspartner war die IHK Aachen-Maastricht.
Die IHK Aachen stellte neben logistischer Unterstützung auch die Räumlichkeiten.
Im großen Foyer der IHK hatten sich fast 100 Gäste eingefunden, darunter Ministerin a.D. Ulla Schmidt und die Aachener Landtagsabgeordnete Daniela Jansen.
Die Begrüßung übernahm Bert Wirtz, Präsident der Kammer. Er lobte die bisherige Arbeit von Minister Duin und die gute Besetzung dieses Amtes: „ Gott sei Dank für die Wirtschaft“.
Nach der Begrüßung durch Präsident Wirtz hielt André Brümmer, Vorsitzender der AGS Aachen & Vorsitzender der AGSNRW einen kurzen Einführungsvortrag. Er nutzte die Gelegenheit, die AGS als schlagkräftige Organisation mit rund 6000 Mitgliedern vorzustellen und verwies insbesondere auf die Ziele und die Arbeitsweise der AGS. Auch die Arbeitskreise der AGSNRW thematesierte er und warb um Teilnahme, „auch ohne Parteibuch“.
Garrelt Duin referierte zur "Förderung des Mittelstandes in NRW" und stellte das entsprechende Gesetz vor. Dabei verwies er auf seinen Ehrgeiz, NRW vom 3. Platz der wirtschaftsstarken Länder auf den ersten in Deutschland zu bringen - was bei den Zuhörern spontanen Beifall auslöste.
Die Rahmenbedingungen für die 757.000 Unternehmen - davon über 99% kleine und mittlere Unternehmen - in NRW müssten entsprechend geschaffen werden, hier sei die Landesregierung mit dem Mittelstandsgesetz auf dem richtigen Weg. Kernstück seien hierbei das Einsetzen einer Clearing-Stelle, die jedes neue Gesetz auf Mittelstandsfreundlichkeit überprüfe sowie der dringend erforderliche Abbau der Bürokratie. Gerade hierbei seien alle Unternehmen und Unternehmer aufgerufen, sich aktiv zu beteiligen !
Auch auf die Wichtigkeit der Bildung und insbesondere der beruflichen Bildung ging Garrelt ein: Nicht nur Hochschulabsolventen würden künftig gebraucht, sondern ebenso gut ausgebildete Handwerker und Gewerbetreibende. Hier gilt es, die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Ausbildung darzustellen.
Ebenso betonte er die Bedeutung der Selbstverwaltung der Wirtschaft, z.B. durch die IHK. Die Aufgaben der Kammern seien nur mit einer solidarischen Pflicht-Mitgliedschaft zu lösen, zu der er uneingeschränkt stehe. Garrelt Duin bekannte sich zur Tradition der Selbstverwaltung, die ebenso wie das Ehrenamt nicht hoch genug zu schätzen sei.
Allgemein sei es mehr denn je von Bedeutung, zur Förderung der Wirtschaft und der Selbständigkeit ein entsprechendes Klima zu schaffen: "Wir müssen es schaffen, eine Kultur der Selbständigkeit zu stärken." Auch hierfür gab es Applaus aus dem Publikum.

Auf die Einrichtung einer Clearing-Stelle, die in enger Zusammenarbeit mit Vertretern der Wirtschaft entstehen soll, wies Garrelt den Lobbyismusvorwurf energisch zurück: "Wir sind vielmehr auf den Rat derjenigen angewiesen, die vor Ort Wirtschaft gestalten."

So sei zum Bürokratieabbau die Zuarbeit aus der Wirtschaft notwendig. Anregungen werde man prüfen und werten. Jeder, der einen Vorschlag zum Bürokratieabbau mache, würde auch eine Antwort zu seinem Vorschlag erhalten.
Duin möchte als eine der geplanten konkreten Maßnahmen zum Bürokratieabbau die (derzeit rund 100) zuständigen Stellen für Förderprojekte drastisch (auf unter 10) reduzieren.

Auch den Fragen der anwesenden Unternehmer stellte Garrelt Duin sich gern. Einig war man sich über die wirtschaftsfördernden Effekte eines vernünftig geplanten "Erneuerbare-Energien"-Gesetzes, insbesondere für das lokale Handwerk.
Garrelt Duin warb bei den anwesenden Wirtschaftsvertretern um vertrauensvolle Zusammenarbeit. Vollstes Verständnis äußerte er für den Wunsch nach einer verlässlichen Politik, auch die Themen Erbrecht und Besteuerung sollen hier nicht ausgeklammert sein.
Es war insgesamt eine für alle Seiten informative und gelungene Veranstaltung, die in dieser Form nicht die Letzte sein wird !
Lang anhaltender Beifall der Gäste zeigte: Dieser Minister hat den Finger am Puls der Wirtschaft.