Arbeitsgemeinschaft Selbständige in der SPD (AGS) in der Regio Aachen

Für eine soziale, nachhaltige und ökologische Wirtschaft

Fachkräfte für Morgen: Auftrag für Heute!

Veröffentlicht am 13.02.2011 in Allgemein

Die IHK Aachen lud zu einem Fachforum ein.
Die AGS nahm teil.

FACHKRÄFTE FÜR MORGEN-
AUFTRAG FÜR HEUTE

Unter diesem Motto fand am 25.Januar ein Fachforum der IHK Aachen statt.

Aus der Einladung: Unsere Gesellschaft altert - gute Mitarbeiter werden knapp: Schon in zehn Jahren wird die Zahl der Älteren, die aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden, um 75 Prozent höher sein, als die Zahl junger Menschen, die in das Berufsleben eintreten. Im internationalen Vergleich mit anderen Industrieländern schneidet Deutschland dabei nach Angaben der OECD besonders schlecht ab.
Bereits jetzt hat jedes zweite Unternehmen Probleme mit der Besetzung offener Stellen. In nur 20 Jahren rechnen Experten damit, dass über fünf Millionen Fachkräfte in Deutschland fehlen werden.
Liegen die Lösungsansätze für Deutschland in einer gesteuerten Zuwanderung, einer verbesserten Integration und Bildung für Migranten?
Welche Strategien verfolgen Unternehmen, um sich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten?
Wie erschließen wir die Bildungspotenziale der Studienabbrecher?
Und welche Strategien müssen wir entwickeln, um junge Menschen für eine Ausbildung in Deutschland zu gewinnen?

Die Veranstaltung richtete sich in erster Linie an Personalverantwortliche in Betrieben und an Vertreter der Berufsbildenden Schulen.
Zur Eröffnung begrüßte Herr Jürgen Drewes, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen, die Gäste. Mit dem Überangebot von Arbeitskräften in der Vergangenheit sei es vorbei, mahnte Drewes. Als überfällig bezeichnete er das Ziehen von Konsequenzen aus dem Demografischen Wandel für die Wirtschaft. Als Konzept für unsere Region nannte Drewes:
Studenten sollen nach ihrem Studium in der Region gehalten werden.
Um Studium-Abbrecher soll sich intensiv gekümmert werden
Der Umgang mit Mitarbeitern sollte verbessert werden
Weiterbildung von Mitarbeitern sollte ermöglicht und gefördert werden
(Nach-) Qualifikation von Migranten
Mehr Ausbildung in den Betrieben.
Dr. Gunilla Fincke, Geschäftsführerin des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration, gab einen Überblick über die Situation von Migranten in der Wirtschaft. Dr. Fincke benannte Bildungsprobleme und forderte Zuwanderung als nötig zur Aufrechterhaltung des umlagefinanzierten Wohlfahrtsstaates. Zur Zeit sei bei Fachkräften mehr Ab- als Zuwanderung feststellbar. Als Beitrag zur Lösung von Zukunftsproblemen auf dem Arbeitsmarkt forderte sie wie auch andere Teilnehmer des Forums:
Schneller ausbilden
Frauen nach Schwangerschaften die Rückkehr in den Arbeitsmarkt erleichtern,
flexiblere Teilzeitarbeit anbieten,
Kinderbetreuung verbessern
älteren Mernschen eine Teilhabe am Arbeitsmarkt ermöglichen.
Bei der Anwerbung von ausländischen Fachkräften sei soziale Hilfe (Wohnungssuche, Schulanmeldungen, Hilfe bei Behördengängen etc.)) sinnvoll.

Heinz Gehlen, IHK-Geschäftsführer und zuständig im Bereich Bildung mahnte,
Teilzeitausbildung anzubieten. Er bemängelte, dass etwa 10-15% der Schulabgänger nicht ausbildungfähig seien. Es müsse deshalb mehr Spaß am Lernen geschaffen werden. Dazu seien qualifizierte und motivierte Lehrer notwendig. Kritik äußerte er an der „Projektitis“ in der Bildung als Folge vom Föderalismus in der Bildungspolitik

Wir folgten der Einladung zu dieser interessanten Veranstaltung, auch weil wir als AGS das Thema Migration und Fachkräftemangel durch demografischen Wandel begleiten.
Am 24. Februar findet dazu eine Veranstaltung der AGS/SPD Regio Aachen in der Handwerkskammer Aachen statt: „Anerkennung handwerklicher Berufsqualifikationen aus dem Ausland“, s.:Artikel: "Informationsveranstaltung" und "Termine"