Screenshot von der Veranstaltung
Online, 2.Februar 2024:
Das HANDWERK.NRW hatte zur 31. Folge von "handwerkum12" eingeladen.
Zum Thema:
Bildungskatastrophe abwenden- Fachkräfte sichern
sprach der Fraktionsvorsitzende der NRWSPD, Jochen Ott.
Wieder einmal griff HANDWERK:NRW ein Thema auf, dass nicht nur das Handwerk, sondern breite Teile der Bevölkerung bewegt: Der Zustand unseres Bildungssystems!
Bildung, so eine oft gehörte Feststellung, ist unser wichtigster Rohstoff. Warum also handeln etliche VertreterInnen "der Politik" nicht entsprechend? Weil ihnen die Fachkompetenz fehlt?
Als ehemaliger Lehrer ist der Fraktionsvorsitzende der NRWSPD, Jochen Ott der richtige Gesprächspartner für dieses Thema.
Zunächst begrüßte Präsidet Ehlert die TeilnehmerInnen und artikulierte in seiner Einleitung eine dringende Forderung des Handwerks:
Eine ergebnisoffene Berufsorientierung in allen Schulformen.
Gast Jochen Ott benannte viele Fakten zur Bildungsmisere in einer Power Point Präsentation. Die Mängel in der Bildungspolitik von Bund (über viele Jahre!) und Ländern machte er auch am Beispiel NRW deutlich. Für NRW hat als Industrieland sollte eine ausreichend finanzierte Bildungspolitik eigentlich selbstverständlich sein und eine hohe Priorität haben. Wenn man aber die Ausgaben der von Ministerpräsident Wüst geführten schwarzgrünen Koalition bewerten muß, so lautet das vernichtende Urteil: UNGENÜGEND! NRW´s Ausgaben je Grundschüler liegen z.B. 1.000 € unter dem Bundesdurchschnitt! Wobei es auch andere Bundeslände gibt, in denen die Bildungspolitik nicht den Stellenwert hat, den sie haben sollte.
Ott wies in diesem Zusammenhang auf eine aktuell geschlossene Vereinbarung zwischen dem (für Bildung nicht zuständigen) Bund und der Kulusministerkonferenz hin:
Die "Ampel" wird mit dem "Startchancenprogramm" Schulen mit einem hohen Anteil von sozial benachteiligten SchülerInnen mit 20 Milliarden € über 10 Jahre unterstützen.
In der dem Vortrag folgenden Diskussion wurde die Gleichwertigkeit von Akademischer und Beruflicher Bildung in die NRW- Verfassung gefordert. Allerding, so ein Einwand, müsse müsste so eine Aufnahme auch mit Leben erfüllt (= durch Taten begleitet) werden.
Für die AGS wies Gast André Brümmer auf eine langjährige Partei- übergreifende erfolgreiche Zusammenarbeit in NRW zum Thema "Handwerk" hin. Von der NRWSPD wird die Einrichtung einer ständig arbeitenden „Zukunftsgruppe Bildung“ im Rahmen eines "NRW-Pakt Bildung“ angestrebt (Ott) .
Dieses Angebot sollte unverzüglich von der Landesregierung angenommen werden und auch für andere Bundesländer als Beispiel dienen.
Es muss möglich sein, Bildungspolitik in einem breiten Konsens umzusetzen!
Ohne Wandel in der Bildungspolitik bleibt der Fachkräftemangel ein Problem unserer Gesellschaft.