Elf Helferstellen für kleine Betriebe
Städteregion legt ein eigenes Beschäftigungsprogramm für Langzeitarbeitslose auf. Mindestens drei Jahre Förderung.
Von Jutta Geese
Städteregion legt ein eigenes Beschäftigungsprogramm für Langzeitarbeitslose auf. Mindestens drei Jahre Förderung.
Von Jutta Geese
Ein solches Programm hatte der Städteregionstag bereits mit der Haushaltsverabschiedung für 2018 Ende vergangenen Jahres beschlossen. 250 000 Euro stehen in diesem und im nächsten Jahr zur Verfügung. „Das ist der kleinste gemeinsame Nenner, der zu diesem Thema möglich war“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Martin Peters.
Eine Million Euro wollte seine Fraktion dafür einsetzen – vor allem mit Blick darauf, dass vom Jobcenter Städteregion rund 8200 Langzeitarbeitslose betreut werden. Da befinde man sich mit den elf Stellen, die jetzt mit dem kommunalen Beschäftigungsprogramm geschaffen werden können, im „Symbolbereich“. Andererseits: „Wenn im nächsten Jahr weitere elf Stellen geschaffen werden und bis 2023 noch mal jeweils elf, dann sähe es schon anders aus. Im Vergleich zu den 450 geförderten Stellen, die voraussichtlich nach dem Teilhabechancengesetz auf die Städteregion entfallen werden, sind 55 Stellen aus dem kommunalen Programm dann schon eine Hausnummer.“
„Das ist ein kleiner
Tropfen auf einen sehr heißen Stein.“
Georg Helg,
FDP-Fraktionsvorsitzender
FDP-Fraktionsvorsitzender Georg Helg, der sich ähnlich wie die SPD „mehr hätte vorstellen können“, aber wie diese letztlich dem CDU-/Grünen-Vorstoß folgt, sagt zu den elf Stellen: „Das ist ein kleiner Tropfen auf einen sehr heißen Stein.“
Ganz anders bewertet das Lars Lübben von den Grünen: „Eigentlich ist das radikal, was wir machen. Denn es ist nicht direkt unsere Aufgabe. Der Arbeitsmarkt boomt, aber nicht alle profitieren davon. Es ist doch schön, dass wir jetzt die Idee des kommunalen Beschäftigungsprogramms aufgreifen. Lasst uns anfangen, und wenn es gut läuft, dann machen wir gerne mehr.“
Vorerst wird die Städteregion zudem nur Geld für die Jahre 2018 und 2019 bereitstellen. Zwar steht die schwarz-grüne Mehrheit zum kommunalen Beschäftigungsprogramm, doch CDU-Fraktionsvorsitzende Ulla Thönnissen meint, man müsse erst einmal abwarten, wie das neue Bundesprogramm wirken wird. Denn mit dem städteregionalen Geld sollten ja zusätzliche Jobs geschaffen werden, betont sie, es dürfe nicht im Bundesfördertopf untergehen, etwa als kommunale Kofinanzierung. „Dann müsste man überlegen, das Geld anders einzusetzen.“
Sinnvolle Arbeit
Ziel sei, möglichst unbürokratisch langzeitarbeitslose Menschen nachhaltig in kleine Betriebe zu vermitteln. Qualifizierten Facharbeitern könnten Helfer zur Seite gestellt werden, die sie entlasten. Thönnissen nennt ein Beispiel: „Ein Sanitär- und Heizungsinstallateur muss, bevor er zu Kunden fährt, sein Fahrzeug mit notwenigem Werkzeug und Material bestücken. Das kostet viel Zeit, könnte aber von einem Helfer übernommen werden.“ Das sei sinnvolle Arbeit und bringe allen Beteiligen etwas.
In der Zielsetzung sind sich alle einig, resümiert Städteregionsrat Helmut Etschenberg. Er plädiert dafür, erst einmal Erfahrungen zu sammeln „und dann den nächsten Schritt“. Will heißen: 2019 wird erneut über das Programm diskutiert.
QUELLE: 24.07.2018 / Stolberger Zeitung / Seite 15 / Lokales
Dazu: Unser Bericht vom 17.5.2018
Weitere Informationen von:
Stefan Graaf, Geschäftsführer Jobcenter Aachen
Tel.: 0241 88681-1001
Mail: Jobcenter-Aachen.GF.@.jobcenter-ge.de