Arbeitsgemeinschaft Selbständige in der SPD (AGS) in der Regio Aachen

Für eine soziale, nachhaltige und ökologische Wirtschaft

4. Meistertag des WHKT in Aachen

Veröffentlicht am 25.09.2015 in Veranstaltungen

Runde mit Preisträgern

Minister Duin überreicht Meister- Gründungsprämien

Aachen, 19.09.2015: In den Räumen des Berufsbildungszentrums BGE Aachen findet der 4. Meistertag des Westdeutschen Handwerkskammertages statt. Eingeladen hatten WHKT- Präsident Willy Hesse und Reiner Nolten (Hauptgeschäftsführer). Unter der Moderation von Bernd Stelter kamen sie mit  NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin ins Gespräch. Duin  und NWHT- Präsident Andreas Ehlert übergaben die diesjährigen Meistergründungsprämien stellvertretend  an drei junge Gründer.

Es war auch eine willkommene Gelegenheit für AGSNRW- Landesvorsitzenden André Brümmer, mit Harry Voigtsberger (NRW- Wirtschaftsminister a.D.) und Daniela Jansen MdL ins Gespräch zu kommen .

„Leistungsträger zeigen sich“, so lautete das Motto des 4. NRW- Meistertages, der diesmal in Aachen begangen wurde, um, so der Einladungstext, „gemeinsam mit Ihnen die wirtschaftliche, gesellschaftliche und bildungspolitische Bedeutung der Meisterqualifikation hervorzuheben“.

Wie bedeutend das Handwerk und dessen Einsatz für berufliche Bildung für unsere Wirtschaft ist, hob auch  Garrelt Duin, NRW-Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk hervor: „Die Fähigkeit, mit dem  Lernen nicht aufzuhören, ist eine Besonderheit des Handwerks in Deutschland“. Für die Meister- Qualifikation als  Bildungsziel wies WHKT-Präsident Willy Hesse hin: Es muss nicht immer so sein, dass alle jungen Leute von Anfang an studieren. Sie können auch erst eine Ausbildung machen und dann mit dem Meisterbrief ein Studium beginnen“.

Reiner Nolten, Geschäftsführer des WHKT, hob die Bedeutung der Existenzgründungen im Handwerk und deren Förderung hervor: "Die Meistergründungsprämie NRW ist nicht nur Förderung von neuen Existenzen, sie ist auch ein sehr effizientes Arbeitsmarktprogramm. Jede Meisterin, jeder Meister schafft im Schnitt 4 Arbeitsplätze."

Nach einer interessanten Talk- Runde unter der Moderation von Bernd Stelter folgte ein „Feuerwerk der Rhetorik“: Deutschlands härtester Rhetoriktrainer Rolf H. Ruhleder führte unter Einbeziehung des Publikums ein Seminar durch, in dem er die 7 Regeln, um in allen Situationen Sicherheit auszustrahlen“ vermittelte. Ein Beitrag, der sicher auch für die jungen Meisterinnen und Meister nützlich war, die auf die Übergabe der Bewilligungsbescheide zur Meister- Gründungsprämie warteten. Diese Übergabe erfolgte im Anschluss an das  Rhetorik- Seminar durch NWHT- Präsident Andreas Ehlert und Minister Duin, stellvertretend für alle diesjährigen- an drei ausgewählte Empfängerinnen und Empfänger.

„ In lockerer Atmosphäre erhielten die Meisterinnen und Meister Würdignung und Anerkennung, Unterhaltung, aber durchaus auch etwas, was sie für den Alltag im Betrieb inhaltlich mitnehmen können" (WHKT).

Bildimpressionen des WHKT

Das Anliegen des Meistertags NRW

Der Titel »Handwerksmeister«/»Handwerksmeisterin« ist das Qualitätssiegel in Deutschland. Aus diesem Titel ist sowohl der Meister bei Sportwettkämpfen als auch der Master bei akademischen Abschlüssen hervorgegangen. Als Anekdote der Geschichte sei berichtet, dass – als im ausgehenden 19. Jahrhundert im Zuge einer fehlgeleiteten Liberalisierung der Meister abgeschafft wurde – in England »Made in Germany« als Siegel für mangelnde Qualität eingeführt wurde, was seit langem wieder umgekehrt gewertet wird.

In der aufstrebenden Bundesrepublik war der Handwerksmeister für den nicht-akademischen Nachwuchs der Weg zu gesellschaftlicher Anerkennung, Selbstständigkeit und wirtschaftlichem Wohlstand. Aktuell ist er – nicht nur im politischen Raum aufgrund des Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmens – als gleichwertig zu akademischen Abschlüssen anerkannt.

Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat erneut gezeigt, dass Deutschland Dank des dualen Bildungssystems, welches ohne den Handwerksmeister nicht existieren könnte, erfolgreich durch die Krise gegangen ist und sich wesentlich besser als andere Länder behaupten konnte.

Da dies alles in der Öffentlichkeit viel zu wenig anerkannt wird, hat im Jahr 2011 der damalige NRW-Wirtschaftsminister Harry K. Voigtsberger angeregt, in einer jährlichen Veranstaltung den Meister zu feiern und in den Mittelpunkt zu stellen. Insbesondere sollen junge Meisterinnen und Meister, die sich neu für diesen Bildungs- und Karriereweg entschieden haben, in den Fokus gestellt werden. 2012 hat diese Veranstaltung erstmals stattgefunden und wird nunmehr jährlich fortgesetzt.

(Quelle: WHKT)