Arbeitsgemeinschaft Selbständige in der SPD (AGS) in der Regio Aachen

Für eine soziale, nachhaltige und ökologische Wirtschaft

Campusbahn ANAZ

AN/AZ:

NRW-Verkehrsminister stimmt für die Campusbahn
Von Nils Heinichen | 28.10.2012

Aachen. Ein ständiger Anstieg der Fahrgastzahlen, Engpässe im Busnetz und eine zunehmende Belastung der Umwelt in Form von Luftverschmutzung und Lärmbelästigung: Mit diesen Argumenten versuchte der SPD-Landtagsabgeordnete Karl Schultheis den NRW-Landes¬¬¬minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, Michael Groschek, vom Bau der neuen Campusbahn zu überzeugen.

Bei der Informationsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft «Selbstständige in der SPD» (AGS), die im Gebäude der IVU Traffic Technologies AG stattfand, unterstützten auch die Bundestagsabgeordnete Ulla Schmidt und das Vorstandsmitglied der IVU, Dr. Helmut Bergstein, das Projekt.

«Eine moderne Stadt braucht eine gute Infrastruktur», sagte der Landesvorsitzende der AGS, André Brümmer in seinem Begrüßungswort. Ulla Schmidt sprach von einem Zukunftsprojekt, das unbedingt in Aachen verwirklicht werden müsse. «Stadtbahnen liegen europaweit im Trend. Auch Aachen muss einen attraktiven Nahverkehr anbieten, um den Standort Aachen halten zu können und weiter für Firmen lukrativ sein zu können», sprach sich auch Dr. Helmut Bergstein für das Projekt aus. Die IVU Traffic Technologies AG entwickelt weltweit Systeme für Bus- und Bahnlinien.

Karl Schultheis verdeutlichte in seinem Vortrag, warum die Campusbahn dringend vonnöten sei, damit auch in Zukunft die Stadt Aachen modern und lebenswert aussehen könne. «Fakt ist, dass sich die fossilen Brennstoffe dem Ende zuneigen. Die Campusbahn wird elektronisch betrieben und ist somit absolut zukunftstauglich», erklärte der Politiker.

Es gebe auch keine günstigere Alternative zu dem über 200 Millionen Euro teuren Projekt in Form von Elektrobussen, da diese weder an die Schnelligkeit der Bahnen herankämen, noch über die notwendigen Akkus verfügten, die lange genug hielten. Im Gegensatz zu Bussen könnten die Akkus der Campusbahn über Oberleitungen während der Fahrt immer wieder aufgeladen werden, beantwortete Schultheis die kritische Frage eines Bürgers.

Landesminister Michael Groschek befürwortete die Campusbahn und sprach von einem kulturellen Wandel in Deutschland. «Autos haben nicht mehr die Bedeutung wie früher. Sie werden immer teurer, der Sprit wird immer teurer. Die meisten Leute müssen jahrelang sparen, um sich ein Auto kaufen zu können. Teilhabe statt Besitz lautet der neue Trend», argumentiert Groschek.

Trotz der Schuldenbremse in Nordrhein-Westfalen dürfe an wichtigen Zukunftsprojekten nicht gespart werden. «Die Schuldenbremse darf nicht zur Vollbremse werden», erklärte der Minister. Abgeordnete Ulla Schmidt ist ähnlicher Auffassung. «Der Bahnbau dauert viele Jahre. Je länger wir damit warten, desto teurer wird er», begründet die ehemalige Gesundheitsministerin. «Der Individualverkehr stößt an seine Grenzen. Die Campusbahn ist ein gutes, nachhaltiges, umweltfreundliches Verkehrsmittel. Es ist die Zukunft», fasst die Sozialdemokratin die Vorteile des nicht unumstrittenen Projektes zusammen.